Das Projekt Willy*Fred wurde im Rahmen der Ausstellung „Wege zum Glück. Linz neugedacht und selbstgemacht“ im NORDICO Stadtmuseum Linz gezeigt.
In Deutschland existiert – mit Vorläufern in der HausbesetzerInnen-Szene der 1980er-Jahre – das Mietshäusersyndikat, das sich in Form einer Beteiligungsgesellschaft dem gemeinschaftlichen Erwerb von Häusern angenommen hat, um diese in Gemeineigentum zu überführen. Auch in Österreich gibt es seit 2014 einen solchen Dachverband, das habiTAT. Das erste in Österreich vom Immobilienmarkt freigekaufte Haus steht in Linz und trägt (im Andenken an eine Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus) den Namen Willy*Fred. Auf 1.650 m² Fläche ist Platz für über 30 Bewohnende und mehrere Gewerbeflächen, die gemeinschaftlich und durch gemeinnützige Vereine (unter anderem das kollektiv, fiftitu%, VIMÖ, VFVE) und andere Initiativen (zum Beispiel einen KostNixLaden) genutzt werden. Die Willy-Fred GmbH war Käufer des Objektes und konnte als Eigenkapital über 1 Million Euro aufbringen. Weitere 2 Millionen Euro wurden über ein Hypothekendarlehen finanziert. Mit diesem Finanzierungsmodell können sich Menschen unabhängig von der Höhe ihres eigenen Vermögens am Projekt beteiligen, und durch geringere Bankkredite sind sozial verträgliche Mieten gewährleistet. Ebendiese Mieten sind es, mit denen die Kredite getilgt werden – nach und nach kann das Haus also vergemeinschaftlicht werden.
Das Video dazu findest du hier: https://www.nordico.at/ausstellungen/wege-zum-glueck